9.4.2013—13.10.2013
MAK-Studiensammlung Keramik
Im Jahr 1903 beschloss Direktor Arthur von Scala, im k. k. Österreichischen Museum für Kunst und Industrie, ÖMKI (heute MAK) eine umfangreiche Präsentation der Erzeugnisse der Wiener Porzellanmanufaktur auszurichten. Die am 21. März 1904 eröffnete Ausstellung von Alt-Wiener Porzellan mit mehr als 2.300 Objekten gilt bis heute als epochemachende Darstellung der Wiener Porzellanmanufaktur. Unter den über 170 LeihgeberInnen waren das Kaiserhaus, die Hocharistokratie und großbürgerliche SammlerInnen neben Museen aus Österreich-Ungarn und Deutschland zu finden.

Mit dieser Ausstellung etablierte sich das k. k. Österreichische Museum für Kunst und Industrie als Forschungszentrum für Alt-Wiener Porzellan, nachdem das Museum 1865 bis 1867 den Nachlass der 1864 aufgelösten „k. k. Aerarial-Porzellanmanufactur“ übernommen hatte. Die 1907 folgende Publikation Geschichte der k. k. Wiener Porzellan-Manufaktur von Josef Folnesics – 1897 bis 1914 Leiter der Sammlung Glas und Keramik am ÖMKI – und Edmund Wilhelm Braun gilt noch heute als Standardwerk.

Die Präsentation soll diese legendäre Ausstellung in Umfang und Qualität
dokumentieren sowie materiell, analog und digital nachvollziehbar machen. Eine eigens erstellte Datenbank dokumentiert die damals in der Ausstellung gezeigten Objekte, auf die noch in der Sammlung vorhandenen Objekte wird gesondert verwiesen. Damit setzt das MAK die erste Aktivität in Vorbereitung der für 2018 geplanten Großausstellung anlässlich der drei hundertsten Wiederkehr der Gründung der Wiener Porzellanmanufaktur.

Kurator Rainald Franz, Kustode MAK-Sammlung Glas und Keramik
Datenbank Rainald Franz, Leonhard Weidinger