7.7.1999—29.8.1999
Obere Ausstellungshalle
Nach seiner Ausstellung "Die Ungeborenen" 1997 im MAK präsentiert Bruno Gironcoli nun in der MAK-Ausstellungshalle im Obergeschoß seinen geschlossenen Zyklus von 155 Buntstiftzeichnungen auf Papier aus den Jahren 1980-1985 erstmals der Öffentlichkeit. An Hand dieser Zeichnungen unternimmt Gironcoli, der unbestritten zu den bedeutendsten Künstlern Österreichs zählt, Versuche, die verschiedenen Bedeutungsebenen des Mutter-Kind-Themas zu erfahren, und entwirft ein ebenso anziehendes wie abstoßendes Bild der "Urfamilie", die ihm mit ihrer Idylle und ihren Sehnsüchten fragwürdig und obsolet erscheint. Frühere Arbeiten auf Papier machten Traumwelten sichtbar und ergänzten die Plastiken komplementär. Dieser Zeichnungszyklus hingegen steht in einem direkten Zusammenhang mit den zum Teil parallel oder in der Folge enstandenen Skulpturen und dokumentiert die radikalen Veränderungen von Gironcolis künstlerischer Arbeit: Waren die vom Künstler verwendeten Objekte in den frühen Installationen in den Raum ausgebreitet, werden sie nun zu assemblageartigen Skultpuren verdichtet.