21.5.2008—26.4.2009
MAK-Studiensammlung Metall

Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem floralen Aspekt innerhalb des Werkes der Wiener Werkstätte. Mit über 76 Objekten aus dem Wiener-Werkstätte-Archiv und anderen Beständen des MAK – darunter Entwurfszeichnungen von Koloman Moser und Josef Hoffmann, von der Wiener Werkstätte ausgeführte Vasen, Schmuckstücke, Stoffe, Lederarbeiten – beleuchtet die Ausstellung den Umgang der Künstler mit dem Thema Pflanze in abstrahierter, naturalistischer oder stilisierter Form.

Die 1903 nach dem Vorbild des englischen Arts and Crafts Movement von Josef Hoffmann, Koloman Moser und dem Industriellen Fritz Waerndorfer gegründete Wiener Werkstätte hatte sich zum Ziel gesetzt, das Kunstgewerbe zu reformieren und Wien als Zentrum geschmacklicher Kultur zu etablieren. Ein Anstoß für die Gründung der WW war die Ablöse des manuellen Kunsthandwerks durch die zunehmend maschinengefertigte Erzeugung von schmucklosen Gebrauchs- und Ziergegenständen, die im Zuge des gegen Ende des 19. Jahrhunderts einsetzenden technischen Aufschwungs stattfand. Angesichts dieser Krise verstand sich die Wiener Werkstätte als Gegenentwurf und arbeitete an einer Erneuerung des Kunstbegriffs, der den gesamten Lebensbereich des Menschen in eine Art Gesamtkunstwerk einbezog. Exquisite handwerkliche Verarbeitung und Qualität von Alltags- wie auch Schmuckgegenständen stand auf dem Programm.

Mit einer verstärkten Hinwendung zum Naturalismus versuchte die WW diese Reformen des Kunsthandwerkes umzusetzen, zumal bereits während des gesamten 19. Jahrhunderts Interesse an vegetabilen Naturformen bestanden hatte.

Die Ausstellung bietet einen Überblick über die vielen verschiedenen Erzeugnisse der Wiener Werkstätte, die florale Ornamentik aufweisen.
Darüber hinaus werden originale Vorlagenwerke, die sich mit Pflanzen beschäftigen, ebenso wie das Thema illustrierende Seiten aus Ver Sacrum gezeigt.

Kuratorin Elisabeth Schmuttermeier, MAK-Kustodin Metall und Wiener-Werkstätte-Archiv