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Kolonialistisch geprägte Sammlungspolitik? (Teil 2)

Orientalisches Museum, Handelsmuseum, Museum für Kunst und Industrie und ihre Sammlungsstrategien (Arbeitstitel)

Projektleitung: Rainald Franz (Kustode MAK Sammlung Glas und Keramik, Sammlungsübergreifende und EU-Projekte, Provenienzforschung und Restitution)
Lara Steinhäußer (Kustodin MAK Sammlung Textilien und Teppiche)
Mio Wakita-Elis (Kustodin MAK Sammlung Asien)
 
Wissenschaftliche Assistenz: Robert Kotasek
 
Projektlaufzeit: 1.1.2024 – 31.12.2024 (Teil 2 von 3)

Das vom BMKÖS (Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport) im Rahmen des Schwerpunkts „Koloniale Erwerbskontexte an Bundesmuseen“ geförderte, 2022 initiierte Forschungsprojekt gliedert sich in drei Projektteile. Zusammen verfolgen sie das Ziel, kolonialistisch bzw. imperialistisch geprägte Aspekte der Sammlungsgeschichte des MAK (vormals k. k. Österreichisches Museum für Kunst und Industrie) nachzuzeichnen. Der Fokus liegt auf dem Zeitraum von der Gründung des Museums (1860er Jahre) bis ins frühe 20. Jahrhundert, als die Bestände des „Orientalischen Museums“ bzw. „Handelsmuseums“ in die MAK Sammlung integriert wurden. 
 
Untersucht wird die Provenienz bzw. Geschichte von Objekten, die auf der Wiener Weltausstellung 1873 für das 1874 gegründete k. k. Orientalische Museum in Wien (1887 Umbenennung in k. k. Österreichisches Handelsmuseum) erworben wurden. Sie fanden durch den Direktor des jeweils betreffenden Museums, Arthur von Scala, ihren Weg in die Sammlung des MAK, als er 1897 die Leitung des Museums für Kunst und Industrie übernahm. Folgende weitere Aspekte stehen im Fokus: Welche Bedeutung bzw. Vorbildfunktion kommt Großbritannien als Kolonialmacht mit dem 1852 gegründeten ersten Kunstgewerbemuseum der Welt, dem Londoner South Kensington Museum (heute: V&A), hier zu? Inwieweit und in welcher Form wurden Objekte aus dem außereuropäischen Kulturraum im Rahmen des ökonomischen und kulturideologischen Kolonialismus Österreichs verhandelt? Welche Strategie verfolgten das Orientalische Museum, das Handelsmuseum und das Museum für Kunst und Industrie als Akteure innerhalb des Systems? Diese Fragen werden besonders in Bezug auf chinesische und indische Museumsobjekte untersucht. Neben der Analyse diplomatischer (Handels-)Netzwerke wird auch die Rolle staatlich subventionierter Missionen bzw. Expeditionen in diesem Zusammenhang thematisiert. Ein weiteres Thema des Forschungsprojekts wird die Rolle kolonialer Objekte als Vorbilder für das österreichische Kunstgewerbe ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sein.

Projektleitung: Rainald Franz (Kustode MAK Sammlung Glas und Keramik, Sammlungsübergreifende und EU-Projekte, Provenienzforschung und Restitution)
Lara Steinhäußer (Kustodin MAK Sammlung Textilien und Teppiche)
Mio Wakita-Elis (Kustodin MAK Sammlung Asien)
 
Wissenschaftliche Assistenz: Robert Kotasek