Stift HEILIGENKREUZ-NEUKLOSTER

Nachdem das MAK 1939 einen schmiedeeisernen Leuchter vom Zisterzienserstift Heiligenkreuz gekauft hatte, erwarb das Museum im Frühjahr 1940 um insgesamt RM 40.500 zehn Glasgemälde aus Neukloster in Wiener Neustadt, einem Priorat von Stift Heiligenkreuz. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beantragte das Stift Heiligenkreuz, dass sämtliche Verkäufe von Kunstwerken und Liegenschaften aus seinem Eigentum, die während der NS-Zeit getätigt worden waren, rückgängig zu machen seien, da sie nur unter dem Zwang des NS-Regimes und dem Druck einer möglichen Aufhebung des Stifts zustande gekommen seien. Dem wurde stattgegeben, wobei das Stift im Gegenzug den damaligen Kaufpreis rückerstattete. Nicht zurückgegeben wurde unter anderem der romanische Leuchter, da er in den letzten Kriegstagen an der Bergungsstelle Sonnberg verloren gegangen war. Die Rückgabe der zehn Glasgemälde aus Neukloster wurde von Stift Heiligenkreuz nicht beantragt. Offenbar war diese Transaktion in Vergessenheit geraten – sowohl der Heiligenkreuzer Abt als auch der Prior von Neukloster waren 1945 gestorben. Im Zuge der Provenienzforschung ab 1998 wurde zu diesem Ankauf recherchiert.
 
Der Kunstrückgabebeirat sprach sich in seiner Sitzung am 23. Jänner 2009 für die Rückgabe der zehn Glasgemälde aus.

Neun Glasgemälde wurden am 1. April 2009 dem Bevollmächtigten des Stifts übergeben, das zehnte wurde am 19. November 2009 ausgefolgt.