1.7.2009—2.5.2010
MAK-Studiensammlung Textil

Das MAK besitzt eine bemerkenswerte Sammlung osmanischer Textilien. Kostbare Knüpfteppiche sowie kunstvolle Stickereien des 16. und 17. Jahrhunderts gehören ebenso dazu wie dekorative Tücher, raffiniert bestickte Turbanabdeckungen, aufwändig gemusterte Seidengewebe sowie ein seidenes, subtil besticktes Festkleid aus dem 18. Jahrhundert. Textilien für den häuslichen Gebrauch - Servietten, Handtücher, Schärpen, Kissenbezüge, Behänge und Decken - repräsentierten Reichtum und Geschmack ihrer städtischen wie ländlichen Besitzer. Viele Objekte des MAK-Bestandes werden erstmals präsentiert.

Die im MAK gezeigten Textilien sind nicht nur auf dem Gebiet des ehemaligen Osmanischen Reiches entstanden, das über die heutige Türkei hinaus u.a. Länder des Nahen Ostens und Nordafrikas umfasste; einige Objekte stammen aus dem von der Dynastie beherrschten europäischen Teil des Reiches, zu dem zeitweilig Länder wie Griechenland, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Serbien oder Armenien gehörten und das – zuletzt 1683 – fast bis nach Wien reichte.

Kuratorin Angela Völker, MAK-Kustodin Textilien und Teppiche

Die Schau „Textile Märchen. Osmanische Textilien im MAK“ ergänzte in kongenialer Weise die Ausstellung GLOBAL:LAB. Kunst als Botschaft. Asien und Europa 1500–1700, die bis 27. September 2009 in der MAK-Ausstellungshalle zu sehen war und sich umfassend mit dem Thema Kunst- und Wissenstransfer zwischen Orient und Okzident an der Wende zur Neuzeit beschäftigte.