Während Textil mit Wärme und Flexibilität assoziiert wird, strahlt die aus weichem Ton oder Lehm geformte Keramik eine kühle Zerbrechlichkeit aus. Und doch zeichnen sich beide Medien durch eine erlebbare Formensprache aus, die zwischen hart, weich, sperrig und fließend changiert. Die Materialien, Formen und Bedeutungen der ausgewählten Objekte eröffnen ein breites Spektrum von Ambivalenzen, Unschärfen und Gleichzeitigkeiten.
Zu sehen sind Arbeiten von rund 40 österreichischen und internationalen Künstler*innen, die in ihrer künstlerischen Praxis auf handwerkliche Techniken wie Sticken, Knüpfen und Weben oder Formen, Kneten und Brennen zurückgreifen. Die Skulpturen, Installationen und malerischen Arbeiten, zu denen auch Stickbilder, Patchworks und Tapisserien zählen, zeigen vielfältige künstlerische Ansätze und Schnittstellen zwischen bildender und angewandter Kunst, Architektur, Musik und dem digitalen Raum. Sie eröffnen Einblicke in Produktionsweisen, Ateliers, Werkstätten und Prozesse der disziplinenübergreifenden Zusammenarbeit. Textil und Keramik vermitteln sich hier als kulturelle Träger von Gemeinschaften; sie sind in ökonomische und politische Systeme eingeschrieben. Neben Materialeigenschaften werden insbesondere feministische Anliegen, die Auseinandersetzung mit dem Körper, Fragen der kulturellen Aneignung sowie Geschlechterzuschreibungen zur Diskussion gestellt.
Führungsbeitrag: € 5,50 zzgl. Eintritt
Treffpunkt: MAK Säulenhalle
Keine Anmeldung erforderlich.