11.7.2005—30.10.2005
Josef Hoffmann Museum Brtnice

Mit „Josef Hoffmann. Ein unaufhörlicher Prozess“ startet das MAK eine mehrjährige Ausstellungsreihe im Geburtshaus Josef Hoffmanns (1870-1956) in Brtnice, Tschechien. Als Mitbegründer der „Vereinigung Bildender Künstler Österreichs – Secession“, der Wiener Werkstätte und des „Österreichischen Werkbundes“ prägte Hoffmann die Architektur und das Design der Wiener Moderne. Die Bedeutung der Themenbereiche Entwurf und Zeichnung für Architektur und Design im Werk Josef Hoffmanns wird mit dieser Ausstellung erstmals dargestellt.

Die Ausstellung zeigt Originalentwürfe aus allen Schaffensphasen Josef Hoffmanns: frühe Architekturvisionen aus der Wagnerschule oder Skizzen seiner Italienreise in den Jahren 1895/96 sind ebenso zu sehen wie secessionistische Entwürfe oder Zeichnungen aus der Frühphase der Wiener Werkstätte und der Zwischenkriegszeit. Die Anerkennung des zeichnerischen Talents Hoffmanns dokumentieren Reproduktionen seiner Entwürfe in Publikationen wie „Der Architekt“ oder „Ver Sacrum“.

Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung ist der Umsetzung der Entwürfe Josef Hoffmanns gewidmet. In der Wiener Werkstätte erfolgte die Realisierung anfangs in direkter Zusammenarbeit mit geschulten Handwerkern. Materialbedingt kamen externe Produzenten für Möbel, Keramik, Glas hinzu. Anhand von Zeichnungen aus dem Wiener Werkstätte-Archiv und der Kunstblättersammlung des MAK wird aber auch die enge Beziehung zwischen Josef Hoffmann und seinen Auftraggebern dokumentiert, die oft Finanziers der WW und Kunden gleichzeitig waren. Gezeigt werden detaillierte Entwürfe für kunstindustrielle Produkte, die von Wiener Firmen wie Josef Böck, Ludwig Lobmeyr oder Johann Backhausen ausgeführt wurden ebenso wie Architekturentwürfe. Leitmotive und -themen, die sich durch sein zeichnerisches Schaffen und durch seine vielfältigen Entwurfsaufgaben ziehen, werden verfolgt.

Kurator Rainald Franz, MAK-Bibliothek und Kunstblättersammlung