Im Zentrum dieser Präsentation steht die 1890 aufwendig gefertigte und heute in der MAK-Bibliothek und Kunstblättersammlung befindliche Prunkkassette für die Ehrenbürgerschaftsurkunde des Wiener Industriellen, Kunstmäzens und Philanthropen Nikolaus Dumba (1830–1900).
3.3.2020—7.6.2020
MAK Galerie
Dumba schlug bereits in jungen Jahren eine politische und kaufmännische Laufbahn ein, die ihn rasch zu einem der wohlhabendsten und einflussreichsten Männer der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in Wien werden ließ. Zum 1864 eröffneten k. k. Österreichischen Museum für Kunst und Industrie (heute MAK) hatte er von Anfang an eine besondere Verbindung: Er war langjähriges Kuratoriumsmitglied und wurde zu einem engen Freund des damaligen Direktors Rudolf von Eitelberger.

Anlass für die Präsentation dieser 130 Jahre alten Prunkurkunde ist der Abschluss einer Diplomarbeit im Fachbereich Objektrestaurierung an der Universität für angewandte Kunst Wien. Restauratorin Maria Holzleitner hat die Ehrenurkunde analysiert, Materialuntersuchungen angestellt sowie fehlende Elemente ergänzt und rekonstruiert. Ihre Arbeit gewährt darüber hinaus Einblick in die Auseinandersetzung der Künstler mit den technologischen Neuerungen der kunsthandwerklichen Produktion Ende des 19. Jahrhunderts.

Der vielteilige Aufbau der Kassette mit zahlreichen Ornamentzitaten aus Silber, Email und vergoldetem Messing macht dieses außergewöhnliche Objekt zu einem Meisterwerk der historistischen Buchkunst.

Kuratorin: Kathrin Pokorny-Nagel, Leitung MAK-Bibliothek und Kunstblättersammlung/Archiv

Restaurierung
Maria Holzleitner im Fach Konservierung und Restaurierung an der Universität für angewandte Kunst Wien

Betreuung der Diplomarbeit
Gabriela Krist, Institut für Konservierung und Restaurierung, Universität für angewandte Kunst Wien

Restauratorische Mitbetreuung
Eva Lenhart und Kathrin Schmidt, Institut für Konservierung und Restaurierung, Universität für angewandte Kunst Wien