Das MAK Center for Art and Architecture, L.A. hat seinen Sitz im Schindler House (R. M. Schindler, 1922) in West Hollywood sowie in den Mackey Apartments (R. M. Schindler, 1939) und im Fitzpatrick-Leland House (R. M. Schindler, 1936) in Los Angeles. 1994 vom MAK in Kooperation mit dem Bundeskanzleramt Österreich / Kunstsektion und den „Friends of the Schindler House“ als kalifornische Außenstelle des MAK gegründet, setzt das MAK Center ein außergewöhnliches Konzept um: Die drei architekturhistorisch bedeutsamen Schindler-Häuser werden als Ausstellungs- und Veranstaltungsräume ebenso genutzt wie als Orte der Forschung, der Kunstproduktion und des interdisziplinären Dialogs.
Schindler House
Das Schindler House wurde in den Jahren 1921/22 vom austro-amerikanischen Architekten Rudolph M. Schindler als Wohn- und Studiohaus für zwei junge Paare entworfen und errichtet. Als eines der frühesten Gebäude der Moderne hat es Generationen von Architekten weltweit beeinflusst und inspiriert. Es hat den gängigen Begriff von öffentlichem und privatem, von Innen- und Außenraum neu definiert, neue Wege in der Planung und Ausführung der modernen Wohnstätte beschritten und sich zwischen den 1920er- und den 1950er-Jahren zu einem Ort zukunftsorientierten ästhetischen, kulturellen und politischen Schaffens entwickelt.
Mackey Apartments
Das auf einem flachen Grundstück in einem Wohngebiet gelegene Apartmenthaus mit ursprünglich vier Wohneinheiten (mittlerweile sind es fünf) war eines von mehreren Wohnhäusern, die Schindler in den 1930er-Jahren baute. Anders als die Vertreter des Internationalen Stils entwarf Schindler selten identische Apartment-Einheiten. Seine Wohnungen sind so komplex, individuell und innovativ wie seine Häuser. Auch die Mackey Apartments tragen Schindlers Handschrift: ein kompakter Grundriss, überaus viel Tageslicht, Einbaumöbel, unterschiedliche Raumhöhen und private Außenräume bzw. Mini-Balkone.
Fitzpatrick-Leland House
Nach einer umfassenden Renovierung bekam das MAK Center 2007 das Fitzpatrick-Leland House in einer großzügigen Schenkung zuerkannt. Es diente zunächst dem von den USA mit 410.000 US-Dollar zwei Jahre lang finanzierten Fellowship-Programm UFI-Urban Future Initative als Ort, an dem KulturtheoretikerInnen aus aller Welt in einem Dialog miteinander urbane Zukunftsszenarien entwarfen. Seitdem nutzt das MAK Center das Fitzpatrick-Leland House als Plattform für internationale Kulturwissenschaftler*innen, die im Zuge ihrer künstlerischen Arbeit bzw. Forschungstätigkeit Los Angeles besuchen, und veranstaltet Vorträge, Screenings oder Performances. Mit seiner Arbeit spricht das MAK Center somit ein vielschichtiges Publikum aus lokalen und internationalen Künstler*innen und Architekt*innen, aus Studierenden, Wissenschaftler*innen und Lehrenden sowie an Kunst und Design Interessierten an.
Das Ausstellungsprogramm
Das MAK Center hat es sich zur Aufgabe gemacht, den von Schindler angeregten Dialog weiterzuführen und auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene Projekte zu initiieren, die sich mit experimentellen Ideen im Bereich moderner und zeitgenössischer Kunst und Architektur auseinandersetzen. Das Programm des MAK Center umfasst Ausstellungen, Vorträge, Symposien, Performances, Filmvorführungen, Konzerte, Publikationen und mit Gastkurator*innen, Künstler*innen und Architekt*innen erarbeitete Projekte, die auf diesen spezifischen Ort reagieren. Veränderungen im Diskurs und in der Praxis der Kunst- und Architekturszene greift das MAK Center in einem interaktiven Dialog auf. Neue Ideen werden dadurch gleichsam kritisch gefiltert und einem interessierten Publikum zugänglich gemacht.
MAK Artists and Architects-in-Residence-Program (Schindler Stipendium)
Fixer Bestandteil des MAK Center ist sein internationales Stipendiat*innenprogramm, das MAK Artists and Architects-in-Residence-Program. Jedes Jahr werden zwei sechsmonatige Stipendien an insgesamt acht Künstler*innen und Architekt*innen aus der ganzen Welt vergeben. Von einer international besetzten Jury in Wien ausgewählt, leben und arbeiten die Stipendiat*innen in den Mackey Apartments im Stadtteil Mid-Wilshire von Los Angeles. Die Ergebnisse ihrer vor Ort entwickelten Projekte werden zweimal jährlich, im März und September, bei den "Final Projects"-Ausstellungen des MAK Center präsentiert.