11.2.1998—17.5.1998
Obere Ausstellungshalle
Dagobert Peche (1887-1923) gehört zu den Schlüsselfiguren des österreichischen Kunstgewerbes. Peche arbeitete als Entwerfer u.a. für die Wiener Keramik, Johann Backhausen & Söhne und die Wiener Porzellanmanufaktur Böck, bevor er ab 1915 die Produktgestaltung der Wiener Werkstätte wesentlich mitbestimmte. Seine Arbeiten bedeuten eine formale Neudefinition in Richtung dekorativerer, humorvollerer Lösungen. Zweckmäßigkeit und Benutzbarkeit stehen nicht mehr im Vordergrund - im Gegenteil, diese Werte werden innerhalb der angewandten Kunst bewusst ignoriert. Peches Raumdekorationen und kunsthandwerkliche Gegenstände verselbständigen sich in Kunstgebilden, deren Sinnhaftigkeit die Betrachter bis heute polarisiert.

Mit der Ausstellung "Die Überwindung der Utilität" zeigt das MAK erstmals eine umfassende Dagobert-Peche-Personale, die versucht, einen differenzierten Blick auf die Entwicklung des österreichischen Kunstgewerbes zu eröffnen. Gezeigt werden neben zahlreichen Entwürfen und Werkzeichnungen Beispiele aus allen Sparten der angewandten Kunst: Möbel, Metallgegenstände, Schmuck, Keramiken, Gläser, Stoffe, Spitzen und Tapeten.