Der 1975 in China geborene und seit Anfang der achtziger Jahre in Wien lebende Künstler Jun Yang setzt sich mit der Synthese unterschiedlicher kultureller Kontexte und der Frage nach möglichen Identifikationsfiguren und -attributen auseinander. Dabei steht der reflexive Blick der Selbsterkennung, der durch persönliche Erfahrung aber auch durch mediale Rückkoppelung geprägt ist, im Mittelpunkt. "reconstruction daily structures of life" beschäftigt sich anhand von alltäglichen Abläufen mit der Konstruktion und Rekonstruktion einer Kindheit, in der das familieneigene Restaurant die Rolle des Wohnzimmers, der Küche, eines Treffpunktes für Freunde einnimmt und das kulturelle Epizentrum bildet.
Zugleich wird mittels Text, Bild, Video, Sprache und Raum die Erfahrung der Fremde und des Fremdseins u. a. Yangs Aufenthalt im Mackey House in LA thematisiert. Die Fremde verstärkt übernommene Gewohnheiten, stellt sie aber auch in Frage und schafft die Möglichkeit für neue, geänderte Abläufe.
Kuratorin Daniela Zyman