10.3.2010—5.9.2010
MAK Kunstblättersaal

Die Ausstellung ist eine Übernahme und Adaptierung der Schau im Schindler House des MAK Center for Art and Architecture, Los Angeles.

Unverändert Zeitgenössisches enthüllt der Blick auf das Werk des Wiener Philosophen, Ökonomen und Universalgelehrten Otto Neurath (1882–1945). Er arbeitete mit führenden Architekten, Designern und Künstlern seiner Zeit – u.a. Franz Schuster, Josef Frank, Margarete Schütte-Lihotzky – sowie mit Protagonisten des Wiener Kreises, dem er angehörte, zusammen. Gemeinsam mit dem Grafiker Gerd Arntz erwickelte er, mithilfe von Piktogrammen, die sogenannte Wiener Methode der Bildstatistik „Isotype“ (International System of Typographic Picture Education): allgemein verständliche, präzise Darstellungen komplexer Sachverhalte, z.B. von Daten und Statistiken. Die Ausstellung konzentriert sich auf Neuraths Auseinandersetzung mit Schrift und Bild sowie Leitsystemen und deren Anwendung in Architektur und Stadtentwicklung, ausgehend von der Wiener Siedlerbewegung der 1920er Jahre. Seine Arbeit hat bis heute Einfluss auf unterschiedliche Disziplinen wie Architektur, Philosophie, Wirtschaft, Stadtplanung und Grafikdesign.

Gastkurator Nader Vossoughian, Architekturtheoretiker
Kuratorin Kathrin Pokorny-Nagel, Leitung MAK-Bibliothek und Kunstblättersammlung

Im MAK-Kunstblättersaal werden die umfangreichen Bestände der Bibliothek und Kunstblättersammlung in wechselnden Ausstellungen unter unterschiedlichen Aspekten beleuchtet. Die Themen der letzten Jahre – zeitgenössisches Grafikdesign, Plakate, Künstlerbücher, Architekturprojekte, Ornament- stiche und Farbholzschnitte – belegen die Vielfalt des Programms, die sich aus der Vielschichtigkeit der Sammlung ergibt. Das Thema des Jahres 2010 „Positionen: Rotes Wien“ gibt Einblicke in zwei unterschiedliche Aspekte grafischer Gestaltung.