Das Wort "Demokratie", in dicken weißen Lettern auf schwarzem Hintergrund, aufgeblasen auf Plakatwandgröße. So und ähnlich sehen die Kampagnen von Otto Mittmannsgruber und Martin Strauß aus. Seit 1995 macht das Duo Kunst im öffentlichen Raum. Ihre Plakataktionen - denen diese Übersichtsausstellung gewidmet ist - beschäftigen sich kritisch-reflexiv mit dem Medium selbst, seiner ausschließlich kommerziellen Ausrichtung. Dabei geht es um Themen wie Konsumzwang, Fremde, Wehrpflicht, Ausländerfeindlichkeit, die ansonsten im medialen, exklusiv vom Konsum bestimmten Raum ausgespart bleiben. Durch visuelle Irritationen erwecken sie das Interesse für die Kunst im öffentlichen Raum und schaffen durch Streuungen von 600 bis 2000 Plakaten pro Aktion die Voraussetzung für ein tatsächliches Bespielen des Mediums.
Im Rahmen der Ausstellung realisieren Mittmannsgruber und Strauß eine künstlerische Intervention am MAK-Gebäude selbst: Eine Seite der Fassade wird dabei in einen Plattenbau verwandelt.

Kuratorin Kathrin Pokorny-Nagel, Leiterin MAK-Bibliothek und Kunstblättersammlung