Die Jahresausstellung 2018 im Josef Hoffmann Museum in Brtnice widmet sich dem Verhältnis Josef Hoffmanns (1870–1956) zum Jahresregenten Koloman Moser (1868–1918), dessen Todestag sich heuer zum 100. Mal jährt. 
30.5.2018—28.10.2018
Josef Hoffmann Museum Brtnice
Moser gilt als einer der Protagonisten der künstlerischen Erneuerung in Wien um 1900. Als Mitbegründer der Vereinigung bildender Künstler Österreichs – Secession 1897 sowie als Lehrer für dekorative Malerei an der Wiener Kunstgewerbeschule ab 1899 und Mitbegründer der Wiener Werkstätte 1903, immer mit Josef Hoffmann als Weggefährten, hat er Entscheidendes zur Durchsetzung der Stilkunst in Österreich beigetragen. 

Mit Josef Hoffmann verbindet Koloman Moser die unbändige Schaffenskraft und Fantasie, die sich in Tausenden Skizzen niederschlägt. Während Hoffmann aber immer der tektonisch-strenge Gestalter bleibt, vertritt Koloman Moser in allen Projekten das malerisch-dekorative Element. Er ist der künstlerische Gegenpol zur an der Architektur ausgerichteten, von der Lehre bei Otto Wagner geprägten Entwurfspraxis Josef Hoffmanns. Das Figurale bleibt bei ihm immer Thema, das illustrative Element auch in den strengsten Entwürfen spürbar. Die österreichische Kunstkritikerin Berta Zuckerkandl stellte im Hinblick auf Koloman Mosers Entwürfe für Innenräume 1905 fest, dass sich in ihnen „der Zug nach Formreinheit, das Verlangen nach adeligen Proportionen, das Suchen des Konstruktiven, das Vermeiden des Überdekorativen, die Liebe zu einfachen Profilierungen, die Neigung zu symmetrischen Gebilden“ manifestiere.

 

Als Protagonist der Erneuerung der Kunst in Wien um 1900 hat Koloman Moser Entscheidendes zur Vermittlung der Stilkunst auch in der Gebrauchsgrafik beigetragen. Die Ausstellung in Brtnice stellt Entwürfe der beiden Protagonisten der Wiener Werkstätte und nach ihrem Entwurf ausgeführte Werke gegenüber.

Die Ausstellung JOSEF HOFFMANN – KOLOMAN MOSER fließt räumlich wie thematisch in die Dauerausstellung JOSEF HOFFMANN: Inspirations ein, die seit 2009 den künstlerischen Inspirationen Hoffmanns an dessen Geburtsort Brtnice nachspürt.

Kuratoren: Rainald Franz, Kustode MAK-Sammlung Glas und Keramik; Rostislav Koryčánek, Kurator für Architektur und Design, Mährische Galerie, Brno


Die Ausstellung steht unter dem Ehrenschutz der Botschafterin der Tschechischen Republik in Österreich, Ivana Červenková.

Die Ausstellung wird durch die finanzielle Unterstützung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung realisiert und ist Bestandteil des Projekts „Bilaterale Designnetzwerke“ im Rahmen des Programms INTERREG V-A Österreich-Tschechische Republik.