31.5.2000—3.9.2000
Untere Ausstellungshalle
Die Jahrtausendwende und die Ausgliederung des Museums aus dem staatlichen Verband gaben Anlass, sich mit dem Gründungsgedanken des Museums kritisch auseinanderzusetzen. Im Gegensatz zu anderen Museen stand bei der Gründung die Idee der Vorbildersammlung und Geschmacksbildung im Zentrum, der die Sammlungen erst im Laufe der Zeit zugeordnet wurden. "Kunst und Industrie" ist daher eine kunst- und kulturhistorische Ausstellung, die am Beispiel von herausragenden Werken der Sammlungen des MAK die Entwicklung des ehemaligen k.k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie vom Historismus bis zum Jugendstil und von Rudolf von Eitelberger bis Arthur von Scala nachzeichnet.
 
Darüber hinaus stellt die Ausstellung auch jene bedeutenden Persönlichkeiten dar, die dem Experiment des Museums, Mustersammlung und Schule für Kunsthandwerk und Kunstindustrie in einem zu sein und eine aktive Schnittstelle zwischen künstlerischer Kreativität und wirtschaftlicher Produktion zu bilden, zum Durchbruch verhalfen. Führende Industrielle wie Ludwig Lobmeyr, Philipp Haas und Entwerfer wie Eduard van der Nüll oder Josef Storck, die Rudolf von Eitelberger, der Gründer und erste Direktor des Museums, zur kreativen Zusammenarbeit bewegen konnte, begleiteten das 1864 gegründete Museum und die österreichische angewandte Kunst auf dem Weg zur internationalen Anerkennung.
 
Kuratorin Hanna Egger
Co-Kurator Rainald Franz
Gastkurator Kathrin Nagel