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Die Schausammlung Renaissance Barock Rokoko wurde vom österreichischen Künstler Franz Graf gestaltet. Mit seiner zurückhaltenden Intervention kombiniert Graf in schlichten Vitrinen und eigens angefertigten Pulten zwei besondere Medien in einem Raum: venezianische und nordische Gläser sowie Näh- und Klöppelspitzen des 15. bis 17. Jahrhunderts.
MAK – Museum für angewandte Kunst
Beides waren Luxusprodukte, die von Manufakturen in Italien, Frankreich, Flandern, Nordböhmen und Schlesien erzeugt und zu hohen Preisen in ganz Europa vertrieben wurden. Kostbare Trinkgefäße aus Glas und die von der Mode geforderten üppigen Spitzendekorationen fanden so ihren Weg in den Besitz wohlhabender Patrizier und europäischer Herrscherhäuser, von denen die Stücke im Saal stammen.
Die erste der beiden zentralen Vitrinen des Raumes präsentiert technisch herausragende venezianische Gläser. Seit dem 13. Jahrhundert stellte man auf der venezianischen Insel Murano exquisite Gläser nach eigenen, streng geheimen Rezepturen und Techniken her.
Im Gegensatz zum meist geblasenen venezianischen Glas entwickelte sich in Böhmen und ab dem 17. Jahrhundert in Schlesien Glas, das mit Schnitt und Schliff verziert bzw. mit Email, Gold oder Schwarzlot dekoriert wurde. Die zweite Vitrine des Raumes zeigt den Besucher*innen hervorragende Beispiele dieser nordischen Glaskunst und verdeutlicht die technischen und stilistischen Unterschiede.
Die erste der beiden zentralen Vitrinen des Raumes präsentiert technisch herausragende venezianische Gläser. Seit dem 13. Jahrhundert stellte man auf der venezianischen Insel Murano exquisite Gläser nach eigenen, streng geheimen Rezepturen und Techniken her.
Im Gegensatz zum meist geblasenen venezianischen Glas entwickelte sich in Böhmen und ab dem 17. Jahrhundert in Schlesien Glas, das mit Schnitt und Schliff verziert bzw. mit Email, Gold oder Schwarzlot dekoriert wurde. Die zweite Vitrine des Raumes zeigt den Besucher*innen hervorragende Beispiele dieser nordischen Glaskunst und verdeutlicht die technischen und stilistischen Unterschiede.
Künstlerische Intervention:
Franz Graf
MAKtour
Gemeinsam mit unserer Kunstvermittlung haben Sie die Gelegenheit, unsere Schausammlungen jede Woche neu zu erkunden. Jedes Mal wird ein anderer Schwerpunkt gesetzt mit spannenden Geschichten zu Objekten, Einblicken und Hintergründen.
Jeden Sonntag, 11 Uhr
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Den Raum umlaufend sind schließlich feine Renaissance- und Barockspitzen zu bewundern. Die Geschichte der Spitzenerzeugung beginnt erst in der Spätrenaissance, wahrscheinlich in Italien. Man unterscheidet zwei Arten, Näh- und Klöppelspitzen, oft sieht man aber auch Kombinationen aus beiden Techniken. Die Präsentation der Spitzen vor schwarzem Hintergrund betont nicht nur ihre grafische Qualität, sondern auch ihre Feinheit und Grazilität. Ein Großteil der Spitzen kommt aus der Sammlung der jüdischen Frauenrechtlerin Bertha Pappenheim, die auch als Sigmund Freuds Patientin „Anna O.“ bekannt ist.
Die Zusammenstellung von Gläsern und Spitzen macht den Vergleich der beiden Luxusmaterialien möglich. Die Transparenz und Fragilität des Materials sowie die handwerkliche Virtuosität der Herstellung vereinen die Exponate dieses Saals und machen ihn zu einem Raum wahrer Kostbarkeiten.
Die Zusammenstellung von Gläsern und Spitzen macht den Vergleich der beiden Luxusmaterialien möglich. Die Transparenz und Fragilität des Materials sowie die handwerkliche Virtuosität der Herstellung vereinen die Exponate dieses Saals und machen ihn zu einem Raum wahrer Kostbarkeiten.