Sammlung Glas
Kustode: Rainald Franz
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Die Glassammlung des MAK gibt mit mehr als 7.600 Sammlungsobjekten und hervorragenden Beispielen zu den bedeutendsten europäischen Manufakturen einen Überblick über die Entwicklung der Glasmalerei vom 15. bis zum 19. Jahrhundert sowie des Hohlglases vom 16. Jahrhundert bis heute. Zu den Sammlungsschwerpunkten zählen gravierte und geschliffene Gläser, aber auch mit Emailfarben und Schwarzlotmalerei versehene Wappengläser aus böhmischen und schlesischen Hütten sowie eine vielfältige Sammlung venezianischer Gläser vom 16. bis zum 18. Jahrhundert.
Einen weiteren Sammlungsschwerpunkt bilden mittelalterliche Glasmalereien wie beispielsweise aus St. Stephan in Wien, die zu den ältesten erhaltenen österreichischen Glasgemälden überhaupt zählen. Die Biedermeierzeit dokumentiert eine qualitätvolle Sammlung von Überfanggläsern, Hyalith- bzw. Lithyalingläsern sowie von mit durchsichtiger Emailmalerei versehenen Gläsern, darunter berühmte Beispiele der Glasmaler Sigismund und Samuel Mohn oder der Werkstätte von Anton Kothgasser.
Von internationaler Bedeutung ist auch der Bestand an Jugendstil-Gläsern aus Österreich. Ihren Reichtum an Glasarbeiten um die Jahrhundertwende, neben Josef Hoffmann und Koloman Moser unter anderem nach Entwürfen von Jutta Sika, Carl Witzmann oder Michael Powolny, verdankt die Glassammlung des MAK nicht zuletzt Ludwig Lobmeyr, der ab 1874 als Kurator im damaligen Museum für Kunst und Industrie tätig war und schon damals – wie etwa auch die Wiener Glasverleger E. Bakalowits & Söhne – als Vorkämpfer für die Interessen des Glasgewerbes eintrat.
Mit zahlreichen Schenkungen, allen voran die Schenkung von ca. 1.000 originalen Werkzeichnungen seiner seit 1824 entstandenen Glaskreationen, bereicherte Lobmeyr die MAK-Sammlung, die heute die größte museale Sammlung von Gläsern der Firma J. & L. Lobmeyr außerhalb der Manufaktur bewahrt. Die MAK-Sammlung Glas besitzt aber auch qualitätvolle Bestände von Jugendstil-Gläsern aus der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie, aus Frankreich und Amerika.
Die Glassammlung verfügt außerdem über wichtige Beispiele französischer Glaskunst aus dem Art Déco, einfach geformte, stark farbige Gläser italienischer und skandinavischer Glasindustrien aus den 1950er und 1960er Jahren von Venini und Seguso in Italien, Ørrefors in Schweden und ITTALA in Finnland.
Das 21. Jahrhundert ist in der Glassammlung vor allem mit Objekten der Firma J. & L. Lobmeyr vertreten. Die Tradition der Kooperation mit zeitgenössischen Künstlern fortführend lässt der Verleger Lobmeyr Entwürfe zeitgenössischer Designer wie Barbara Ambrosz, Florian Ladstätter, Miki Martinek, Sebastian Menschhorn, und POLKA (Marie Rahm, Monica Singer) in böhmischen Manufakturen ausführen.
Herausragende Objekte der MAK-Sammlung Glas sind in den Sälen der MAK-Schausammlung Barock Rokoko Klassizismus und Renaissance Barock Rokoko ausgestellt.
Einen weiteren Sammlungsschwerpunkt bilden mittelalterliche Glasmalereien wie beispielsweise aus St. Stephan in Wien, die zu den ältesten erhaltenen österreichischen Glasgemälden überhaupt zählen. Die Biedermeierzeit dokumentiert eine qualitätvolle Sammlung von Überfanggläsern, Hyalith- bzw. Lithyalingläsern sowie von mit durchsichtiger Emailmalerei versehenen Gläsern, darunter berühmte Beispiele der Glasmaler Sigismund und Samuel Mohn oder der Werkstätte von Anton Kothgasser.
Von internationaler Bedeutung ist auch der Bestand an Jugendstil-Gläsern aus Österreich. Ihren Reichtum an Glasarbeiten um die Jahrhundertwende, neben Josef Hoffmann und Koloman Moser unter anderem nach Entwürfen von Jutta Sika, Carl Witzmann oder Michael Powolny, verdankt die Glassammlung des MAK nicht zuletzt Ludwig Lobmeyr, der ab 1874 als Kurator im damaligen Museum für Kunst und Industrie tätig war und schon damals – wie etwa auch die Wiener Glasverleger E. Bakalowits & Söhne – als Vorkämpfer für die Interessen des Glasgewerbes eintrat.
Mit zahlreichen Schenkungen, allen voran die Schenkung von ca. 1.000 originalen Werkzeichnungen seiner seit 1824 entstandenen Glaskreationen, bereicherte Lobmeyr die MAK-Sammlung, die heute die größte museale Sammlung von Gläsern der Firma J. & L. Lobmeyr außerhalb der Manufaktur bewahrt. Die MAK-Sammlung Glas besitzt aber auch qualitätvolle Bestände von Jugendstil-Gläsern aus der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie, aus Frankreich und Amerika.
Die Glassammlung verfügt außerdem über wichtige Beispiele französischer Glaskunst aus dem Art Déco, einfach geformte, stark farbige Gläser italienischer und skandinavischer Glasindustrien aus den 1950er und 1960er Jahren von Venini und Seguso in Italien, Ørrefors in Schweden und ITTALA in Finnland.
Das 21. Jahrhundert ist in der Glassammlung vor allem mit Objekten der Firma J. & L. Lobmeyr vertreten. Die Tradition der Kooperation mit zeitgenössischen Künstlern fortführend lässt der Verleger Lobmeyr Entwürfe zeitgenössischer Designer wie Barbara Ambrosz, Florian Ladstätter, Miki Martinek, Sebastian Menschhorn, und POLKA (Marie Rahm, Monica Singer) in böhmischen Manufakturen ausführen.
Herausragende Objekte der MAK-Sammlung Glas sind in den Sälen der MAK-Schausammlung Barock Rokoko Klassizismus und Renaissance Barock Rokoko ausgestellt.
Medien
Josef Hoffmann: SCHALE
um 1913: Ausführung: Johann Loetz Witwe, Klostermühle (Klášterský Mlýn, Teschechische Republik) bläulich-opalfarbenes Glas mit grünem Überfang und Ätzung. WI 1594 / 1915
FAZOLETTO
Murano, 1950–1960: Ausführung: Venini Weißes Glas mit grünem Überfang Bezeichnung „venini murano ITALIA“. Gl 3528 / 1985
Josef Hoffmann: SCHALE
Wien, 1914/15. Ausführung: Meyr’s Neffe oder Johann Oertel & Co. für die Wiener Werkstätte (Mod. Nr. A I 516 / 531 bzw. A ja 43) Violettes Farbglas, Schälschliff. Gl 3111 / 1972
Jardinière, Teil einer „BLUMENGARNITUR OVAL GESCHÄLT“
Böhmen, 1912. Ausführung: Urban Janke & Ludwig Heinrich Jungnickel Farbloses Glas, matt geätzt, Bronzitdekor. WI 1647-1
BECHER
Blottendorf bei Haida, Böhmen (Polevsko, Tschechische Republik), vor 1835. Veredelung durch Kupferrubinbeize: Friedrich Egermann; grünes Glas aus der Harrach’schen Glasfabrik in Neuwelt (Nový Svět, heute Stadtteil von Harrachov), Böhmen; Lithyalinglas mit Schliff. Gl 1232 / 1875
BECHER
Wien, um 1830. Entwurf und Ausführung: Werkstätte Anton Kothgasser Über kanneliertem Boden geschwungener Becher mit Emaildekor und Vergoldung; bunte Vedutenmalerei, in rechteckig umrahmtem Feld bezeichnet: „Place de la Bibliothèque Imp.le et Roy.le et la Statue Joseph II à Vienne“. Gl 2365 / 1917
STANGENGLAS MIT DECKEL
Venedig oder Innsbrucker Hofglashütte, um 1570. Farbloses Glas, eingeschmolzener weißer Fadendekor. KHM 316/1940
DECKELPOKAL MIT WAPPEN
Böhmen, um 1720. Farbloses Glas, facettiert, Schnitt matt und poliert, Gold- und Rubinfäden in Schaft und Deckelknauf, eingraviertes Wappen des Grafen Christoph Wilhelm von Thürheim dem Älteren (1661–1738), ab 1713 „Hauptmann des Landes ob der Enns“. Gl 172 / 1867
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